Flächentypen

Es gibt mittlerweile einige Gesamt-Konzepte für die Flächengestaltung, wobei natürlich immer eine individuelle Anpassung an den jeweiligen Standort und die Nutzervorgaben erforderlich ist.

Vorbild für ein Permakulturobjekt kann (aber nicht muss!) zum Beispiel ein Wald, eine Steppe oder ein See sein. Die Planung berücksichtigt die vorhandenen Strukturen und Bedingungen sowie das Potential der Fläche.


Waldgarten

Ein Waldgarten besteht wie der natürliche Wald (nicht der künstliche, monokulturelle "Forst") aus mehreren Schichten: Kraut-, Strauch- und Baumschichten. Hier werden Kultur- und wilde Nutzpflanzen auf einer Fläche so kombiniert, dass sie in der Summe einen höheren Ertrag bringen, als zum Beispiel eine reine Obstwiese. Bäume bremsen den Wind und verhindern so Wasserverluste der Kräuter und Sträucher, der angepflanzte Unterwuchs kann sich positiv auf das Wachstum der Bäume auswirken. So ergeben sich viele nützliche Beziehungen. In den Tropen ist dieses Verfahren schon seit langem bekannt. In unseren Breiten, mit geringeren Licht- und Wärmeeinstrahlungen sind allerdings Anpassungen notwendig, um das gleiche Ziel zu erreichen.

Auch ein Waldrand oder eine Waldlichtung kann ein Vorbild sein für ein permakulturelles System: ein höhengestaffelter Aufbau, der alle Pflanzenarten mit ausreichend Sonne versorgt oder eine von höheren Gewächsen umgebene „Sonnenfalle“.


Agroforstkultur

Im Gegensatz zum Waldgarten wird die Agroforstkultur auf größeren Flächen betrieben. Ackerfrüchte, wie Getreide, Kartoffeln, Rüben und andere wechseln sich ab mit Baum- und Strauchreihen. Auch hier wirft die Fläche durch synergistische Wirkungen größeren Ertrag ab, als wenn die einzelnen Nutzungen auf separaten Flächen angesiedelt werden. Die Baumreihen wirken hierbei auch als Windschutz und Nährstofflieferanten und -akkumulatoren. Agroforstkulturen können auch mit einer Tierhaltung kombiniert werden, was für alle Beteiligten weitere Vorteile bieten kann.



Hospikultur/ Chinampas

Aus Peru stammt diese spannende Flächennutzungskonzept für Feuchtflächen, bei der sich Hügelbeete mit dazwischen liegenden Wassergräben und Wegen abwechseln. Das Wasser versorgt die Beete mit Feuchtigkeit und dient als Wärmespeicher, stickstoffsammelnde Algen werden abgefischt und dienen als Dünger auf den Beeten, Ernterückstände oder -überschüsse können an pflanzenfressende Fische in den Gräben verfüttert werden.

Mandalagarten

Ein Mandala ("Kreis") ist ein kreisförmiges oder quadratisches, symbolisches Gebilde mit einem Zentrum, das ursprünglich im religiösen Kontext verwendet wurde. Übertragen auf eine Gartenfläche bedeutet das: kreisförmig angeordnete Beete, wobei die Abgrenzungen der Ringe mit kleinen Wällen erfolgt. Denkbar sich aber auch wasserspeichernde Gräben, je nach den Niederschlags- und Bodenverhältnissen vor Ort.

Das Zentrum kann hervorgehoben oder erhöht werden. Ein geeignetes Objekt hierfür kann ein Obstbaum oder ein rundes Gewächshaus sein.

Auch wandernde Frühbeete, Obststräucher oder Komposthaufen lassen sich integrieren. Die Beete sind optisch ansprechend, gut zugänglich und damit auch für Schau- oder Demonstrationsgärten sehr gut geeignet.

Kratergarten

In manchen Regionen gibt es ganze Wohnanlagen oder Dörfer, die in die Tiefe gebaut werden, um so dem Wind oder der Hitze zu entgehen. Bei entsprechenden Bedingungen, z. B. an exponierten Küsten, wären kleinere Varianten als "Kratergärten" auch in unseren Breiten eine Option. Das Prinzip entspricht dem einer Kräuterspirale, die in den Boden versenkt wird. Windgeschützte Pflanzen verbrauchen weniger Wasser und können besser wachsen als dem Wind ausgesetzte.


Balkon

Permakultur kann auch auf kleinen Flächen verwirklicht werden. Ein Beispiel für die permakulturelle Umgestaltung eines Balkons findet sich auf www.Cityfarmer.de.